Mittwoch, 26. Mai 2010

Nah und Fern

Sex and the City2. Vorpremiere im Provinzkino. Doch hier lebe ich. Hier ist mein Zuhause. Und was gibt es schöneres als mit Freunden zusammen einen perfekten Abend zu verbringen. Dabei ist es egal wo man ist. Ist der Cosmopolitan in New York besser als hier? Ein Haufen voller Mädels und wir mittendrin. Zwei Mädels und ein Gay-Junge, der bei der vielen nackten Haut der Männer mehr ins Schwärmen gerät als wir. Rich Prosecco aus Dosen und dazu abartige „Kurze“. Händchenhalten und Schluchzen bei den Schnulz-Szenen und Gröhlen bei Sams gewohnter sexueller Energie. Das Kino ist voller Frauen, die diese Sehnsucht in sich spüren und doch morgen wieder in die Sparkasse zurückkehren. Die Stimmung ist bombastisch. Wir applaudieren und lachen ohne Ende! Man hat Lust in dieser Welt zu bleiben. Noch ein bisschen länger, als der Film andauert. Wir sind aufgekratzt und durchgestylt. Hermes, Louis Vuitton und Chanel – passend zum Film. Wo sonst, kann man mal einfach hemmungslos Markengeil sein. Für diese Kleinstadt laufen sie alle ungewohnt stylisch rum. Jeder traut sich heute ein bisschen mehr. Für viele ist es ein Entfliehen in eine andere Welt. Für mich auch? Sehne ich mich manchmal nach was anderem, als dem täglichen Einheitsbrei, der dieser Kaff so hergibt? Leben in anderen Extremen? Hier gibt es keine neuen Bars und keine neuen Läden. Keine Taxis zum heran winken und keinen Starbucks. Und dennoch. Ich komme nach Hause in meine 70 Quadratmeter Stadtwohnung in der besten Gegend (ich hoffe ihr bemerkt mein süffisantes Lächeln im Text) und ich kann telefonieren um, von diesem Spaß zu erzählen. Wen könnte ich jetzt besser anrufen, als ihn. Wer würde sich jetzt noch mit mir freuen. Über sowas banales wie einen Kinoabend mit Freunden. Ihn natürlich. Meinen persönlichen Mr. Big. Und ich bin... zu hause

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